Der Klimawandel stellt die grösste und unmittelbarste Bedrohung dar.
Für die Umwelt, die Menschen, die Tiere und die Pflanzen.
Die Konsequenzen des Klimawandels sind global und lokal spürbar – und das jedes Jahr nachteiliger. In Europa gab es im Hitzesommer 2003 geschätzte 50’000 Hitzetote. Wie der Weltklimarat im Juli 2021 bekannt gab, hat die Hitze als Todesursache der Kälte den Rang abgelaufen. In Berlin werden bereits durchschnittlich fünf Prozent aller Sterbefälle in Verbindung mit Hitze gebracht. Für unmöglich gehalten hat man auch Temperaturen von 46 Grad – wie im Juli 2021 in Kanada gemessen.
Gleichzeitig werden vielerorts die städtische Artenvielfalt und die Standortattraktivität gefördert. Städtisches Grün soll bei der Innenverdichtung als ergänzende Aufwertung und nicht als Gegenspieler funktionieren. Das ist für eine visionäre und nachhaltige Stadtentwicklung von grosser Wichtigkeit. Die Vorteile der Stadtnatur sind immens: Sie zu fördern ist für die Lebensqualität und die Gesundheit der Bevölkerung wie auch für die kindliche Entwicklung unabdingbar.
Ganzheitliche Verdichtung
Städte sind der Lebensraum der Zukunft.
Durch Bebauung, vermehrtes Verkehrsaufkommen und den Klimawandel wird es jedoch immer heisser in den Kernräumen. Naturnahe Grünräume verschwinden – und mit ihnen die Stadtnatur. Unter dem Vorwand von «urbaner» Innenverdichtung werden die letzten innerstädtischen Bäume gefällt. Die Folge sind Hitzeinseln oder ganze Hitzebänder. Eine unmittelbare und nachhaltige Linderung versprechen überzeugende Grünstrukturen. Damit werden auch die städtische Artenvielfalt und die Standortattraktivität gefördert.
Städtisches Grün soll zur Innenverdichtung vielmehr als ergänzende Aufwertung und nicht als Gegenspieler funktionieren. Beides ist für die visionäre und nachhaltige Stadtentwicklung von grosser Wichtigkeit. Die Vorteile von Stadtnatur sind immens: Sie zu fördern ist für die Lebensqualität und die Gesundheit der Bevölkerung sowie die kindliche Entwicklung unabdingbar.
Grünraumgerechtigkeit
Zufrieden in den Hanglagen, fehlendes Wohlbefinden in der Talsohle.
Eine St. Galler Bevölkerungsumfrage aus dem Jahr 2009 weist auf fehlendes Wohlbefinden entlang der Talsohle hin. In den Hügellagen lebt es sich offenbar zufriedener und erholter. Dies lässt sich auf die mangelnde Begrünung respektive auf die fehlende Anbindung an attraktive Freiräume erklären. Hochwertiger Grün- und Freiraum darf nicht nur exklusiveren Wohnquartieren in Form des eigenen Gartens vorbehalten sein, sondern muss Menschen in allen Vierteln zur Verfügung stehen.
Eine solidarische Begrünungsoffensive soll zu einer verbesserten Gesundheit und Lebensqualität für alle Bewohnerinnen und Bewohner von St. Gallen führen. Denn graue Quartiere korrelieren mit höherer Kriminalität und erhöhtem Gesundheitsrisiko, während Grünräume diese Effekte mindern oder ins Positive umkehren. Nah gelegener und qualitativ hochwertiger grüner Aussenraum ist besonders für die gesunde Entwicklung von Kindern von hoher Dringlichkeit.