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Konkrete
Massnahmen
Kapitel 1
Die Massnahmen
Was kann St. Gallen tun? Verdreifachen wir die bestehenden Ökoflächen!
Das Expertenteam von «Grünes Gallustal» hat 14 griffige Massnahmen für die Zukunft der Stadt St. Gallen ausgearbeitet. Den Massnahmen liegt eine Systematik mit Plänen und Bepflanzungsprinzipien zugrunde. Die Quantifizierung der Massnahmen erlaubt es,Annahmen für die zukünftige Entwicklung der Natur zu treffen. Ebenso zeigen die Zahlen die Wirksamkeit im Kampf gegen die globale Biodiversitäts- und Klimakrise auf.
Die globale Klima- und Biodiversitätskrise hat die Schweiz und St. Gallen längst erreicht. Die Wildtierbestände sind in Lateinamerika um 94 Prozent eingebrochen, in unseren Breitengraden um 68 Prozent. Der Anteil der Schweiz liegt deutlich über dem Schnitt der OECD-Länder. Auch die Stadt St. Gallen ist artenarm geworden, hauptsächlich aufgrund des stetig ansteigenden Verbrauchs an Grünflächen.
Was kann St. Gallen tun? Es ist Zeit, die SOS-Signale der Natur mit einer beherzten Umsetzung des Leitbilds zu beantworten. Mit den Massnahmen von «Grünes Gallustal» verdreifachen wir die Ökofläche von heute 11 Prozent (= 2,8 km²) auf künftig 36 Prozent (= 9,181 km²). Weil mit der Ökofläche und der Vernetzung auch die Artenzahl steigt, dürfen wir davon ausgehen, dass wir mit dieser Erhöhung der Flächen wieder einen beachtlichen Anteil der ursprünglichen Artenvielfalt zurückholen können. Die Massnahmen verbessern die CO₂-Bindung um das Zweieinhalbfache gegenüber heute. Wenn man bedenkt, dass eine ausgewachsene Buche genügend Sauerstoff produziert, damit 50 Menschen eine Stunde lang atmen können, und dies Tag für Tag, ist klar, dass es mehr Bäume, Hecken, grüne Fassaden und grüne Dächer in der Stadt braucht.