Die Sitter bekommt die Hitze zu spüren

Eigentlich wäre die Sitter ein Ort, wo Mensch und Tier sich von der Hitze abkühlen können.

Nun schlagen Expert*innen aber Alarm: «Baden auf eigene Gefahr – ungenügende Wasserqualität der Sitter» schreibt das Tagblatt vom 30. Juni 2022.

Der Grund: Die Siedlungsentwässerung sorgt für kontaminiertes Wasser. Die Sitter führt zu wenig Wasser, um dieses zu verdünnen. Je mehr die Sonne an Hitzetagen die Sitter austrocknet, desto schlechter wird die Wasserqualität.

Grünes Gallustal schlägt eine Revitalisierung der Sitter vor (siehe Kapitel M2 Wasser und PDF ab Seite 480): Eine bessere Beschattung, Auenwälder und ein breiteres Flussbett sorgen dafür, dass sich das Wasser nicht so schnell aufheizt und verdunstet.

Sitterlandschaft

So könnte eine renaturierte Sitter künftig aussehen: Kiesbänke, bewachsene Inseln und ein breites Flussbett schaffen Lebensraum für Tiere.

Eine Renaturierung der Sitter und anderer Bäche wäre auch ein Gewinn für die Artenvielfalt. Dr. Lukas Indermaur, Gewässerbiologe und Geschäftsführer WWF St.Gallen, sagt: «Der Wildflusscharakter im Sittertobel ist noch spürbar, wo sich Kiesbänke ausbilden und Uferanrisse sichtbar werden. Auf weiten Strecken wurde die Sitter rund um das Stadtgebiet jedoch mit Uferschutzmassnahmen verbaut. Aufgrund der Einengung gingen der Sitter viel dynamischer Lebensraum verloren, und damit auch die typischen Auenarten.»

Anina Torrado